Die Baisse wird Ihnen das starke Dividendendepot bescheren

Der Aktienmarkt ist wieder einmal in der üblichen September-Falle gefangen. Fast schon traditionell korrigieren die Aktien in diesem Zeitraum. Oftmals ist dieses saisonale Muster gar nicht einmal gerechtfertigt. Zurzeit allerdings schon.

In Mitteleuropa ist bei den gegenwärtigen Strom- und Gaspreisen kaum noch eine gewinnbringende Industrieproduktion möglich. Ein Beispiel aus dem Werk Hamburg des indischen Stahlkochers ArcelorMittal: Hier trifft sich regelmäßig die Betrriebsführung zum Studium des Wetterberichtes. Sagen die Meteorologen Wind für die Offshore-Anlagen der Nordsee voraus, fährt man die Produktion an. Dann sinkt nämlich vorübergehend der Strompreis am Terminmarkt Leipzig, sodass man dort Kontingente einkauft.

Herrscht hingegen absehbar Windstille, ruft man die Mannschaften erst gar nicht an die Öfen. Denn dann tendiert der Strompreis in Leipzig derart hoch, dass sich die Produktion nicht mehr rechnet. Natürlich werden solche Produktionsausfälle über das Kurzarbeitergeld der Arbeitslosenversicherung abgefedert. Trotzdem, wenn Unternehmen nach dem Wetterbericht produzieren, ist das kein Gewinnprogramm.

In diesem Zusammenhang schockte zuletzt auch der Batteriespezialist Varta die Märkte mit einer Gewinnwarnung. Im ersten Halbjahr musste man einen Umsatzrückgang von rund 5 % hinnehmen. Für das laufende Halbjahr traut man sich aufgrund der volatilen Energiepreise überhaupt keine Prognose mehr zu. Mehr zur Varta-Aktie lesen Sie übrigens bei Bedarf gleich morgen in Börse am Mittag.

Das Thema Energieknappheit wird sehr heiß gekocht

Keine Frage, die aktuelle Marktsituation ist für energie-intensive Unternehmen aus Europa derzeit sehr komplex. Ich will hier gar nichts beschönigen: Ich rechne in der anstehenden Berichtsaison mit mehrheitlich schwachen Quartalszahlen. Gleichwohl sagt mir meine langjährige Erfahrung als Börsianer, dass wir das Thema Energieversorgung derzeit etwas hysterisch behandeln.

Ich lehne mich aus dem Fenster: Bereits im Dezember werden wir erkennen, dass niemand in einer dunklen oder kalten Wohnung sitzen wird. In diesem Zeitraum wird über das mobile LNG-Terminal Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) erstmals Flüssiggas nach Deutschland eingepumpt. Zu Beginn wird im Rahmen eines besseren Probebetriebs erst einmal kleines Volumen ins Netz eingepresst.  

Es geht dann aber Schlag auf Schlag. Ungefähr zeitgleich sollte auch die LNG-Anlage Wilhemshaven (Niedersachsen) startklar sein. Meine Prognose: Schon im Januar wird sich die Hysterie rund um die Energiefrage deutlich entspannen. Mitte des Jahres 2023 werden wir sehr wahrscheinlich in Deutschland und nachgelagert Mitteleuropa in Gas „ersticken“. Erste Tendenzen der Überversorgung erkenne ich bereits im Ölmarkt.

Mein Fazit: Es ist klar, dass uns als Bestandsaktionär die aktuelle Marktlage nicht behagen kann. Als Neu-Investor oder ganz konkret als Leserin oder Leser der ProPlus-Variante dürfen Sie die aktuelle Korrektur durchaus mit einem lachenden Auge sehen.

Wichtig sind dabei zwei Aspekte: Es bedarf keiner gesonderten Erwähnung, dass in den nächsten Monaten energie-intensive Geschäftsmodelle aus Europa (noch) nicht attraktiv sind. Außerdem sollen Sie dem Markt noch etwas Raum nach unten lassen!

Wenn wir diese zwei Aspekte berücksichtigen, werden wir in einigen Monaten ein „saustarkes“ Dividendendepot angelegt haben, dass Ihren Vermögenaufbau langfristig und verlässlich voranbringen wird.

Gerade für die Strategie des Dividendendepot ProPlus – generell für jede Dividendenstrategie – ist der Einstiegspreis von enormer Bedeutung. Deshalb sehe ich die aktuelle Baisse mit einem lachenden Auge.

Zum Abschluss: Derzeit halten wir im Dividendendepot ProPlus die Positionen NextEra sowie Swisscom. Die Aktie der Swisscom stufe ich unverändert als Kauf-Position ein. NextEra nehme ich zunächst trotz positiver neuer Nachrichten auf Halten zurück. Dazu gleich mehr.   

Sobald wir die dritte Dividendenaktie angeschafft haben, werden Sie jeweils dienstags an dieser Stelle auch eine exakte Depotansicht vorfinden. Im Oktober wird es so weit sein.