NextEra: Die Sonne schickt keine Rechnung

Wir erleben in diesen Tagen und Wochen eine umfassende Branchenrotation. Weniger technisch formuliert: Die Investoren verabschieden sich von diversen digitalen Geschäftsmodellen und setzen stattdessen beispielsweise auf Unternehmen aus der Energiebranche. So ist es kein Zufall, dass zum 19. September der Kochboxen-Versender Hellofresh aus dem DAX absteigen wird. Stattdessen kommt nun Siemens Energy, also einer der Marktführer für Energie-Infrastruktur.

Ein ganz ähnliches Bild sehen wir im Nebenwerte-Index SDAX. Dort werden nun die „Wind-Aktien“ der Nordex sowie der Energiekontor befördert. Ferner wird der Produzent von Biokraftstoffen, Crop Energies, aufsteigen.

Es bedarf keiner besonderen Erklärung: Wenn Sie Ihr Windrad oder Ihr Solarfeld errichtet haben, erzielen Sie derzeit maximale Gewinne, denn die Sonne schickt keine Rechnung. Erzeugen Sie hingegen den Strom aus Gas oder Kohle, bringen Ihnen die erhöhten Strompreise herzlich wenig, da sich Ihr Brennmaterial ebenfalls verteuert hat, weil es eben reichlich knapp ist.

Wir haben es mittlerweile sogar amtlich: Die Gewinne in der Branche werden im laufenden Jahr derart üppig ausfallen, dass die europäische Politik nun breit abschöpfen wird. Hierzulande spricht die Bundesregierung in diesem Zusammenhang von „Über- oder Zufallsgewinnen“. In Frankreich wird überdurchschnittliches Gewinnwachstum, sofern in der Energieproduktion erzielt, seit Neuerem als „bénéfice indu“ oder zu Deutsch als unpassender Gewinn bezeichnet.

Ich will mich in die Diskussion in Paris, Berlin oder auch Rom gar nicht einmischen. Ich wünsche der Politik gutes Gelingen und habe Ihnen die Aktie der NextEra aus den USA zum Kauf empfohlen. Die Infrastruktur der Amerikaner aus Wind- und Sonnenparks steht und nun profitiert man von steigenden Strompreisen und den Investitionen der Vergangenheit.

Zwar steigen die Strompreise in den USA flacher als in Europa. Dafür droht der NextEra allerdings keine Übergewinnsteuer. Solche Steuer-Diskussionen sind dem politischen Washington fremd.     

Mein Fazit: Mit NextEra spielen wir den Komplex steigende Strompreise und Energieknappheit. Die Amerikaner agieren bis auf einen kleinen spanischen Standort ausschließlich in Nordamerika. Auf diese Weise umgehen wir die komplexe Diskussion in Europa.

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Aktie der NextEra, sofern Sie noch nicht investiert sind. Ich übertreibe nicht: Die gegenwärtige Verfassung der Energiemärkte spielt den Amerikanern perfekt in die Karten.

Wie gewichten Sie die Einzelempfehlungen des RENDITE TELEGRAMM ProPlus?

Sie gehen nach Ihrer persönlichen Risikoneigung vor. Beispiel: Sie betrachten sich als eher konservativ und wünschen keine übermäßigen Schwankungen in Ihrem Depot. Stattdessen mögen Sie regelmäßige planbare Zuflüsse aus Dividenden. Dann ist ab jetzt natürlich das Depot Dividenden ProPlus Ihr starker Anker. Hier können Sie also jeden Kauf mit mindestens 5 % gewichten.

Zuletzt haben sich einige Leser bei mir erkundigt, wie man die verschiedenen Teildepots im Rahmen des persönlichen Depots sinnvoll zusammenführt. Anders formuliert: Wieviel soll ich – sagen wir – von der Aktie der Tomra Systems halten, wieviel NextEra brauche ich und wie viele Körner soll ich für das künftige ETF-Powertrends-Depot zurückhalten?

Auch die ETF-Powertrends werden für Sie attraktiv sein. Hier agieren Sie zwar offensiv, die ETF-Struktur wird das Risiko für Sie allerdings moderieren. Im Trenddepot hingegen agieren Sie als konservativer Investor etwas vorsichtiger mit reduzierter Gewichtung von maximal 5 % pro Einzelposition.

Die offensive Gestaltung: Sie sind ein „Wilder“, Sie sind in Ihrem Alltag oder vielleicht auch berufsbedingt ein echter Technologie-Freak. Dann setzen Sie zu rund 40 % auf Empfehlungen des Trenddepots und mischen dazu nächstens noch einige Branchen-ETFs zur Verbreiterung Ihres Wachstumsansatzes bei. Die Dividenden ProPlus nutzen Sie als Beimischung gezielt zur Stabilisierung Ihres offensiven Depots. Dabei wissen Sie, hier setzen Sie zuerst auf Dividendenwachstum, aus dem nachgelagert immer Kurswachstum entsteht.

Grau ist alle Theorie. Sie sehen noch nicht wirklich klar? Dann geht nichts über unseren persönlichen Kontakt. Schreiben Sie mir unter redaktion@rendite-telegramm.de oder rufen Sie mich dienstags zwischen 11 und 13 Uhr unter Tel. 030 / 403 657 837 an. Wenn Sie mir dann einige Hintergrundinformationen zu Ihrer ganz persönlichen Situation vermitteln, werden wir gemeinsam herausfinden, wie Sie die ProPlus-Variante optimal nutzen.

Was machen wir als nächstes?

Sie wissen, die Nachrichtenlage ist unverändert unangenehm. Zwar sind die deutschen Gaslager mittlerweile sehr anständig gefüllt. Dennoch gilt: Wenn der Winter streng wird, werden wir unsere Vorräte rasch aufbrauchen. Folglich bleiben die Aktienmärkte in der Abwärtsbewegung.

Wir werden diese Baisse-Phase konstruktiv nutzen, um starke Dividendenaktien zu vernünftigen Preisen langfristig anzuschaffen. Dabei schielen wir zunächst nicht auf kurzfristige Kurserfolge, sondern auf maximale und belastbare Qualität. Üblicherweise bezahlen wir für solche Aktien in der Hausse höchste Preise. Dieses Problem haben wir in einem Schwach-Markt weniger. Folglich werden wir in den nächsten Wochen das Dividendendepot ProPlus weiter ausbauen.

Dabei werden wir nichts über das Knie brechen, denn die Marktlage erfordert keinen hektischen Einstieg. Ich habe allerdings für uns einen Schweizer Qualitätstitel identifiziert, der sich zuletzt um rund 20 % nach unten von seinem letzten Hoch entfernt hat. Ich beobachte diese Aktie fast schon seit Jahren. Ich fand Sie immer reichlich teuer. Aber jetzt ist Baisse, und die Bewertung der Aktie ist realistisch.

In den kommenden Tagen muss ich mich noch in einige Besonderheiten des Schweizer Marktes einarbeiten. Sofern ich hier keinen Pferdefuß entdecke, holen wir uns gleich in der kommenden Woche die nächste Dividenden ProPlus-Aktie.

Liebe Leserinnen und Leser, die aktuelle Marktphase ist für uns alles andere als witzig. Aber ich sehe im Detail für uns interessante Chancen. Wir werden Sie nutzen.