die Zinswende läuft auf vollen Touren. Die US-Notenbank hat bereits mächtig an den geldpolitischen Zügeln gezerrt und damit indirekt den risikolosen Marktzins – US-Staatsanleihen 10jähriger Laufzeit – massiv auf rund 4 % hochgefahren. Wer an dieser Stelle nun planvoll leicht ins Risiko geht, kann sogar bei kürzerer Laufzeit im US-Markt für Unternehmensanleihen mittlerweile spielend Gesamtrenditen von über 5 % pro Jahr erzielen.
Das ist keine Übertreibung: Im laufenden Jahr haben Zinstitel ein Comeback gefeiert. Seit Jahrzehnten war es nicht mehr so einfach, beachtliche und quasi garantierte jährliche Renditen zu erzielen. Wir bücken uns jetzt und heben das Geld von der Straße auf, bevor es andere Marktteilnehmer tun.
Das tun wir: Wir kaufen eine Anleihe auf Dollar-Basis der US-Kreditkartengesellschaft American Express. Das Unternehmen verfügt über ein sog. Investment Grade. Seine Bonität bzw. Zahlungsfähigkeit ist über jeden Zweifel erhaben. Ihr Geld ist hier also nach menschlichem Ermessen sicher. Die Anleihe wurde 2021 über die Börse emittiert und steht im November 2026 zur Tilgung an. Das Wertpapier ist während der Laufzeit grundsätzlich handelbar. Anders formuliert: Wir können bei Bedarf hier auch vor Fälligkeit Kasse machen.
Die Rendite: Hier schöpfen Sie gleich aus zwei Quellen, zunächst die laufende Verzinsung. Die Anleihe wird jährlich mit 1,65 % – aufgeteilt auf zwei jährliche Zahlungstermine im November und Mai – verzinst. Das Praxisbeispiel: Sie erhalten also jährlich 16,50 USD pro 1.000 USD nominal. Für diese 1.000 USD nominal bezahlen Sie nach einem Kursrücksetzer der Anleihe nur rund 865 USD. Faktisch liegt Ihre laufende Verzinsung gerechnet auf das eingesetzte Kapital von 865 USD also bei 1,9 % pro Jahr.
Der garantierte Kursgewinn: Da wir die Anleihe zu 865 USD bzw. zu ungefähr 86,5 % erwerben werden, erzielen wir neben dem laufenden Zins einen jetzt schon quasi garantierten Kursgewinn. Denn die Anleihe wird zur Fälligkeit im November 2026 zu 1.000 USD oder 100 % zurückbezahlt. Das entspricht einem Kursgewinn von fast 16 %.
Addieren Sie nun laufenden Zins und Kursgewinn, erzielen Sie eine jährliche Durchschnittsrendite in Höhe von rund 5,5 %. Da die US-Anleihe noch eine Restlaufzeit von rund 4 Jahren hat, erzielen Sie zur Tilgung der Anleihe eine quasi garantierte Gesamtrendite in Höhe von ziemlich genau 22 %. Diese Rendite erzielen wir zur Endfälligkeit ganz unabhängig von jeder Marktentwicklung. Zwischenzeitlich wird die Anleihe sicherlich moderat schwanken. Am Ende freilich greift für Sie immer die Zins- und Tilgungsgarantie, wir sie für festverzinsliche Wertpapiere üblich ist. Zur Sicherheit wiederhole mich: Natürlich setzt diese Garantie voraus, dass American Express bis November 2026 voll zahlungsfähig bleibt.
Die Fremdwährung: Damit wir diese schöne jährliche Rendite von 5,5 % pro Jahr erzielen, müssen wir im Dollar-Währungsraum aktiv werden, da hier das Zinsniveau über den Daumen gepeilt generell rund 1,5 bis 2 % höher liegt als im Euro- oder Franken-Raum. Wir erkaufen uns also das höhere Renditepotenzial mit einem gewissen Währungsrisiko.
Der Zusammenhang ist klar: Wenn der Dollar nun gegen den Euro abwertet, erhalten wir umgerechnet in Euro weniger Zinsen. Das ist keine Spezialität des Rentenmarktes. Solche Währungseffekte wirken im Hintergrund selbstverständlich auch, wenn wir eine US-Aktie erwerben. Umgekehrt bietet uns die Fremdwährung, also hier der Dollar, aber auch Chancen auf Währungsgewinne. In der Tat bietet uns diese US-Anleihe – neben Zins und Kursgewinn – also noch eine dritte Renditequelle. Ich kann natürlich zum jetzigen Zeitpunkt nicht seriös absehen, ob oder wie intensiv diese Quelle sprudeln wird.
Der Anleihenzins wird immer tag-genau abgerechnet. Bereits am 4. November kassieren Sie von American Express ihre erste halbjährliche Zinszahlung in Höhe von 8,25 USD pro 1.000 USD nominal. Zu diesem Zeitpunkt freilich sind Sie erst seit rund 3 Wochen Besitzer der American Express-Anleihe. Warum dann Zinsen für volle 6 Monate? Wie funktioniert dieses Wunder?
Das Stichwort hier heißt Stückzinsen. In jeder Anleihe wird der Zins exakt tag-genau erfasst, und zwar im sog. Stückzinstopf. Wenn Sie diese Anleihe heute kaufen, befinden sich in diesem Topf bereits 7,64 USD Stückzinsen. Diese Stückzinsen wird Ihre Depotbank Ihnen beim Kauf in Rechnung stellen und auf der Kaufabrechnung auch entsprechend ausweisen. Diese Stückzinsen erhält der Verkäufer der Anleihe. So gilt also: Heute bezahlen Sie an den Verkäufer 7,64 USD pro 1.000 USD, um am 4. November den vollen Halbjahreszins zu kassieren. Aus der Differenz ergibt sich genau der Zins, der Ihnen nach einer Haltedauer von rund 3 Wochen zusteht.
Dieser Mechanismus stellt sicher, dass der Verkäufer der Anleihe genau den Zins erhält, der ihm entsprechend seiner Haltedauer pro Tag zusteht, obwohl er am Tag der Zinsauszahlung das Wertpapier nicht mehr hält. Somit wird sichergestellt, dass Anleihen jederzeit auch zwischen den Zinsterminen handelbar sind.
Einige Kaufhinweise: Es hat sich schon vor Jahrzehnten eingebürgert, dass der Kurs einer Anleihe nicht in Euro, Dollar oder einer anderen Währung angeben wird, sondern immer in Prozent. So notiert die Anleihe der American Express an der Börse nicht bei 865 USD, sondern bei 86,5 %. Kaufen Sie also Anleihen für nominal 10.000 USD, bezahlen Sie davon 86,5 %. Bei einer Euro- oder Frankenanleihe funktioniert dies analog.
Für Ihre Order bedeutet dies Folgendes: Sie geben das Kauf- oder Verkaufslimit in Prozent an. Im konkreten Fall rate ich zu einem Kauflimit von 86,5 %. Statt einer Stückzahl definieren Sie Ihre gewünschte Anlagesumme in USD. Sagen wir, Sie kaufen zu 2.000 USD nominal. Das wird Sie dann zum Kurs von 86,5 % ziemlich genau 1.730 USD plus aufgelaufene Stückzinsen in Höhe von 15,28 USD kosten.
Beachten Sie bitte, dass die Mindestanlagesumme für diese Anleihe bei 2.000 USD nominal liegt. Wünschen Sie mehr von dieser Anleihe, stocken Sie in Schritten von 1.000 USD nominal auf! Geeignete Börsenplätze für die Anleihe der American Express sind Frankfurt oder Stuttgart.
Raucht Ihnen als klassischer Aktieninvestor jetzt der Schädel? Haben Sie das Gefühl, Sie sehen vor lauter Stückzinsen, Zins- und Tilgungsterminen den Wald nicht mehr? Ganz unter uns: Selbst einige Profis tun sich manchmal mit der Funktionsweise eines festverzinslichen Wertpapiers schwer.
Ich kann Ihnen aber versprechen: Haben Sie einmal ein oder zwei Anleihen gekauft, werden Sie auch diese Wertpapiere so selbstverständlich handeln wie eine Aktie. Außerdem versichere ich Ihnen nochmals, mit der Dollar-Anleihe der American Express agieren Sie ziemlich konservativ. Ich habe alles für Sie wie üblich sauber recherchiert und vorbereitet. Da kann praktisch nichts schief gehen.
Also, jetzt aber ran an die Ordermaske und rein in den US-Rentenmarkt! Holen Sie sich jetzt einen Stabilitätsanker und eine starke und praktisch garantierte Rendite für Ihr Depot!
Ganz zum Abschluss: Natürlich wird das Dividendendepot ProPlus jetzt nicht zum Anleihendepot mutieren. Ich wollte Ihnen dieser bewegten Zeit allerdings einmal einen Weg aufzeigen, wie Sie ohne große Aufregung und Sorgen ganz entspannt rund 5 % pro Jahr einfahren können, ganz unabhängig von der längerfristigen Marktentwicklung. Diese Anleihe können Sie auch bedenkenlos einem minderjährigen Familienmitglied ins Depot packen. So stellen Sie sicher, dass Sie als Vermögensverwalter der Familie nie abgesägt werden.
American Express Anleihe 1,65 % (2026)
WKN / ISIN: | A3KYLX / US025816CM94 |
Börsenplatz: | Frankfurt |
Limit: | kaufen bis 86,50 % |
Depot: | Dividenden PRO+ |