Ausblick: Auch 2023 bleiben Dividenden gefragt

auf Wochensicht überzeugten die Depotpositionen Swisscom und NexEra. Beide Dividendenaktien rückten jeweils um rund 1,6 % vor und konnten sich damit von einem stagnierenden Gesamtmarkt absetzen. Die Allianz-Aktie notiert derweil weitgehend behauptet. Heute Nachmittag dürften wir wieder mehr Bewegung in den Aktien-Indizes sehen, denn dann werden die US-Statistiker die Inflationsdaten aus dem vergangenen November vorlegen. Unser Wunsch ist klar: Die Teuerung soll weiter sinken, damit die US-Notenbank Spielraum gewinnt, um den zuletzt sehr steilen Zinserhöhungspfad etwas flacher gestalten zu können.

Aber verlassen wir einmal den Mikro-Perspektive und werfen einen Blick auf das Börsenjahr 2023! Was ist meine vorläufige Prognose? Bleiben Dividendenaktien im Trend oder sehen wir ein Comeback der Risiko- und Wachstumsaktien?

Derzeit deuten alle Zeichen daraufhin, dass die Investoren zumindest im ersten Halbjahr weiter eher zu Substanz und Dividende greifen werden. Denn das Marktumfeld wird sich kaum schlagartig verbessern. Zumindest im ersten Quartal werden wir weitere (moderate) Leitzinserhöhungen sehen. Die Inflation wird erhöht bleiben, sodass die Investoren unverändert nach Inflationsausgleich suchen werden. Dabei können stabile Dividenden, wie sie z. B. Swisscom oder Allianz mit größter Wahrscheinlichkeit auszahlen werden, nur helfen.

Zudem gehe ich davon aus, dass konjunkturelle Unsicherheiten fortbestehen werden. Es ist unverändert noch nicht „raus“, ob wir im kommenden Jahr in eine Rezessionsphase gehen müssen. In dieser Perspektive werden Positionen wie Swisscom oder NextEra ebenfalls funktionieren, da beide Unternehmen nicht wirklich konjunkturempfindlich sind. Gleiches gilt im Kern für Versicherungsaktien. Oftmals bauen Versicherungsnehmer in unsicheren Zeiten den Schutz für ihre Vermögenswerte weiter aus.

Fazit: Die ersten Anschaffungen für das Dividendendepot ProPlus sind weitgehend gelungen, auch wenn wir noch auf Kursgewinne warten. Im Januar werden wir entsprechend ausbauen.

Das Trenddepot: Lufthansa weiter im Steigflug ­– Rivian fokussiert auf US-Markt

Die Lufthansa-Aktie zeigt sich heute Morgen dynamisch und geht zeitweise über die Marke von 8 Euro hinaus. Zuvor hatte die Unternehmensführung die Gewinnprognose für 2022 überraschend erneut angehoben. So werden die Einheiten Technik und Frachtgeschäft sehr wahrscheinlich historische Rekordergebnisse einfahren.

Davon ist das klassische Passagiergeschäft schon noch einige Meilen entfernt. Freilich registriert das Unternehmen weiter rege Buchungsaktivitäten seitens der Kundschaft. So wird man im laufenden Geschäftsjahr operativ rund 1,5 Milliarden Euro verdienen. Zuvor lautete die Prognose der Unternehmensführung noch auf etwas über 1 Milliarde Euro. Solche erheblichen Gewinnaufstufungen sehen wir gerne. Weiter so!

Auf der Verliererseite hingegen steht die Aktie des E-Autobauers Rivian. Zunächst lieferte die Aktie des Marktführers Tesla für die Branche keine gute Vorlage. Die Anteilsscheine der Tesla rutschten gestern in New York stark ab. Gleichzeitig meldete Rivian, dass man die Kooperation mit Mercedes absagen wird. Wenig professionell, denn die Zusammenarbeit im Bereich leichter Lieferwagen war erst vor rund 3 Monaten vereinbart worden. Langfristig betrachtet ist die Maßnahme sicherlich nicht ganz falsch. Es ist sinnvoll, dass sich die Amerikaner zunächst auf den Heimatmarkt konzentrieren, bevor sie in Europa allein oder mit einem Partner angreifen.

Weitere Meldungen zu den Positionen des Trenddepots lesen Sie gleich am kommenden Freitag (16. Dezember). Am Dienstag (20. Dezember) steht dann die große Ausgabe des RENDITE TELEGRAMM auf dem Plan.  

Ansonsten, liebe Leserinnen und Leser, bleiben Sie mir unbedingt gesund! Die nächsten Tage sollen etwas mildere Temperaturen bringen. Halten Sie durch!