Zinsentscheid steht vor der Tür – die Bullen trotzdem in Angriffsstimmung

es ist wirklich erstaunlich, wie robust sich die Märkte präsentieren. Besonders die Technologie-Börsen machen derzeit Freude. Dank der Sonderkonjunktur im KI-Markt hat der Nasdaq-100-Index innerhalb von nur einem Monat knapp 10 % zugelegt. Auf 52-Wochen-Sicht steht sogar ein Plus von rund 30 % zu Buche (später mehr dazu). Auch die 52-Wochen-Rendite des breiten S&P-500-Index kann sich mit +15 % sehen lassen.

Ob diese Rally nachhaltig ist, wird sich am kommenden Mittwoch zeigen, wenn die Fed ihren nächsten Zinsentscheid bekanntgibt. Erwartungsgemäß reagieren die Aktienmärkte unmittelbar auf die Zinsentscheidungen der US-Notenbank. Daher werden die Anleger sehr genau hinhören, was Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch zu sagen hat.

Vieles deutet darauf hin, dass Powell eine Zinspause ankündigt, um die bisherige Zinskampagne zu bewerten. Die Zinsschritte führten bereits dazu, dass die Teuerung von 9,1 % im Juni 2022 auf 5,3 % im Mai 2023 zurückging. Das angestrebte Inflationsziel von 2,0 % wurde jedoch noch nicht erreicht. Daher sind weitere Zinsschritte im Lauf des Jahres wahrscheinlich.

NextEra: Milliarden für den Zukunftsmarkt

Ein relativ zinssensitiver Wert in unserem Dividenden-Depot ist NextEra Energy. Das Unternehmen investiert derzeit massiv in Erneuerbare Energien. Insgesamt wollen die US-Amerikaner in den nächsten Jahren bis zu 55 Milliarden USD hierfür in die Hand nehmen.

Ich bewerte diese Investitionen positiv. NextEra erschließt gerade einen Zukunftsmarkt, der laut Erhebungen von Marktforschern bereits im Jahr 2030 satte 2 Billionen USD schwer sein soll. Schon jetzt ist der Konzern mit einer Stromerzeugungskapazität von über 30.000 Megawatt US-Marktführer bei den Erneuerbaren Energien. Angesichts des hohen Investitionsvolumens halte ich es sogar für möglich, dass das Unternehmen in den nächsten Jahren zum Weltmarktführer in diesem Schlüsselsegment der Wirtschaft aufsteigt.

Allerdings ist NextEra zur Finanzierung seiner ehrgeizigen Pläne auf Fremdkapital angewiesen. Fremdkapital, das durch steigende Zinsen immer teurer wird und die Margen des Unternehmens belastet. Dies ist der Grund, warum sich die Bullen derzeit so schwertun. Seit Februar hat sich ein hartnäckiger Seitwärtstrend im Bereich zwischen 70 und 80 USD etabliert.

Damit wieder neue Kaufimpulse entstehen, müsste das Papier nach oben über 80 USD ausbrechen. Ich gehe nicht davon aus, dass dieser Ausbruch vor den nächsten Quartalszahlen (werden für Ende Juli erwartet) gelingt, und stufe den Titel vorerst von Kaufen auf Halten zurück. Über den weiteren Verbleib der Aktie im Depot entscheide ich flexibel. 

Texas Instruments startet ins Depot – Swisscom noch nicht verkauft 

Wie von mir zuletzt empfohlen, ist die Aktie der Texas Instruments in das ProPlus-Dividendendepot gestartet. Ich habe die Aktie zu 159,62 EUR über Tradegate erworben. Aktuell liegen wir mit diesem Investment knapp 1 % im Plus. Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Aktie der Texas Instruments, sofern Sie noch nicht investiert sind. 

Die Aktie der SwissCom wurde noch nicht veräußert, da das von mir genannte Verkaufslimit noch nicht erreicht worden ist. Gleichwohl halte ich an meiner Verkaufsempfehlung fest und passe das Limit sinnvoll an. Hier holen Sie sich einen Kursgewinn von knapp 15 %. Unter Berücksichtigung einer Dividendenzahlung haben Sie insgesamt über 19 % verdient. Die Schweizer Qualitätsaktie hat ihren Job also erledigt. Nun disponiere ich mit Texas Instruments eher offensiv. Verkaufen Sie die Aktie der Swisscom zu Kursen ab 546,00 CHF oder teurer.

 

Wisdom Tree AI ETF: Nach der Rally ist vor der Rally

Spätestens seit Microsofts ChatGPT-Vorstellung hat die Börsianer das KI-Fieber gepackt. Es vergeht keine Woche, in der es keine neuen spannenden KI-News gibt. Kein Wunder, dass der Wisdom Tree AI ETF seit unserem Einstieg im April bereits satte 14 % zugelegt hat. Denn dieser beinhaltet die Crème de la Crème der KI-Spezialisten weltweit. 

Heute lenke ich Ihre Aufmerksamkeit auf das ETF-Schwergewicht Nvidia, das vor wenigen Wochen mit seinen Quartalszahlen für eine regelrechte Furore sorgte. Über die Zahlen habe ich bereits in der Ausgabe vom 30. Mai berichtet. Doch wie sieht das KI-Portfolio des Chip-Giganten aus? 

Laut Aussagen von Nvidia-Chef Jensen Huang verkaufe Nvidia statt einzelnen Prozessoren inzwischen KI-Supercomputer. Und damit nicht genug: Mit seinen KI-Lösungen bedient der US-Konzern bereits diverse Schlüsselmärkte. 

Sehr spannend finde ich beispielsweise die Anwendungen im Gesundheitsbereich. Darunter befindet sich eine auf neuronalen Netzen basierende Krebsdiagnose-KI, die in der Lage ist, Patientendaten auszuwerten, ohne deren Privatsphäre zu verletzen. 

Auch Einzelhändler kommen auf ihre Kosten. Mithilfe der Nvidia-KI können diese „intelligente Läden“ anbieten, die laut Firmenangaben den Warenschwund reduzieren, Prognosen verbessern, Lagerlogistik automatisieren und Echtzeit-Preise festlegen können. 

Besonders viel verspricht sich Nvidia von seinem Automotive-Sektor. CEO Huang sprach bereits vom nächsten „Milliarden-Geschäft“ und gab im Kontext seiner Drive-Orin-Entwicklungsplattform neue lukrative Partnerschaften bekannt. Drive Orin ist laut Unternehmensangaben „ein Zentralrechner für intelligente Fahrzeuge“, der über „autonome Fahrfunktionen, digitale Cluster und KI-Cockpits“ verfügt. 

Das sind nur einige wenige Beispiele, was allein mit Nvidias KI bereits möglich ist. Und im Wisdom Tree AI ETF befinden sich eine Reihe weiterer Titel mit sehr spannendem KI-Portfolio, wie etwa ServiceNow, C3.AI, Palo Alto Networks und andere. 

Mit unserem KI-ETF beteiligen Sie sich also gleichzeitig an all diesen tollen Aktien. Dabei ist nicht nur die Qualität, sondern auch das Momentum auf Ihrer Seite. Ich empfehle daher weiterhin, das Papier billigst zu kaufen, falls Sie noch nicht investiert sind. 

Im Trenddepot des RENDITE TELEGRAMM bleiben wir selbstverständlich auch in den KI-Werten Microsoft sowie Adobe investiert.  

Von mir lesen Sie planmäßig wieder am 16. Juni.