Allianz pulverisiert Erwartungen – Chinas Wirtschaft rutscht in Deflation

die großen Indizes sind inzwischen etwas von ihren Höchstständen zurückgekommen. So verzeichneten der NASDAQ 100 und der DAX bereits jeweils etwa 4 % Rückgang. Eine deutlichere Korrektur steht bisher allerdings noch aus. Deshalb halte ich zunächst an meiner vorsichtigen Linie fest: Die größten Industriestaaten kämpfen nach wie vor mit einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld.

Auch Chinas Wirtschaft schwächelt

Zuletzt gab es enttäuschende Konjunkturdaten aus China. Als weltweit größte Exportnation verzeichnete das Land im Juli einen Rückgang des Außenhandels um satte 15 %. Und als ob das nicht genug wäre, rutschte die chinesische Wirtschaft im Vormonat auch noch in die Deflation. Das Statistikamt in Peking gab bekannt, dass die Verbraucherpreise im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent gesunken sind. Als Grund wurden die schwache Konsumnachfrage und Probleme am Immobilienmarkt angegeben. Ein länger anhaltendes deflationäres Umfeld könnte für die Wirtschaft problematisch werden, da Unternehmen mit rückläufigen Einnahmen rechnen müssen.

Diese Nachrichten haben auch unseren China-ETF negativ beeinflusst. Der Titel verzeichnete auf Wochensicht einen Verlust von knapp 3 % und hat somit nahezu sämtliche Gewinne des Monats wieder abgegeben. Deshalb müssen wir die Entwicklung in China genau im Auge behalten.

Ich bleibe vorerst bei meiner Einschätzung, den MSCI China ETF zu halten. Sollte sich die chinesische Konjunktur jedoch weiter abschwächen, werde ich kurzfristig handeln und das Produkt verkaufen.

Empfehlung: halten

Allianz überzeugt auf ganzer Linie

Besser sieht es dagegen in unserem Dividenden-Depot aus. Ich habe Ihnen letzte Woche nicht zu viel versprochen: Die Allianz hat äußerst solide Zahlen für das zweite Quartal gemeldet und die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen.

Der operative Gewinn der Münchner stieg im zweiten Quartal um 7,1 % auf 3,8 Milliarden EUR. Die Wall-Street-Experten hatten lediglich 3,64 Milliarden erwartet. Dabei glich das starke Versicherungsgeschäft die Schwächen in der Vermögensverwaltung aus.

Der Betriebsgewinn in der Schaden- und Unfallversicherung stieg um 11 Prozent auf knapp 2 Milliarden EUR. Noch beeindruckender war der Anstieg von 223 % auf 1,2 Milliarden EUR in der Lebens- und Krankenversicherung.

Da fällt es nicht so stark ins Gewicht, dass die Asset-Management-Sparte, die den Fondsmanager Pimco und Allianz Global Investors umfasst, diesmal einen Rückgang des Betriebsgewinns um 9 % verbuchte. Pimco konnte in der Vergleichsperiode knapp 2 Milliarden EUR weniger Neugelder von externen Kunden einsammeln, als Analysten prognostizierten. Ich gehe an dieser Stelle nur von einer temporären Schwäche im Asset Management aus, einige große Kunden sind aufgrund der unsicheren Konjunkturlage vorsichtig und halten sich mit Neuinvestitionen zurück. Dies dürfte sich ändern, sobald sich das Makroumfeld wieder aufhellt.

Auch technisch betrachtet macht die Allianz Lust auf mehr. Der Titel hat im letzten Monat um 6 % zugelegt und liegt nur wenige Prozentpunkte unter seinem bisherigen Jahreshoch. Auf Sicht von 52 Wochen liegt das Plus sogar bei 24 %. Hier besteht weiteres Potenzial.

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Allianz-Aktie, sofern Sie noch nicht investiert sind.

Empfehlung: kaufen (billigst)

Börsenplatz: Xetra

WKN: 840400 / DE0008404005

Chartkommentar: Nach einer starken Rally seit Ende 2022 nehmen die Bullen nun wieder das 1-Jahres bzw. 2-Jahres-Hoch ins Visier.

Dividende bei Texas Instruments

Heut ging uns bei Texas Instruments eine Dividende von 1,24 US-Dollar zu. Dementsprechend habe ich unseren Kaufkurs umgerechnet um 1,13 Euro gemindert. Unsere jährliche Dividendenrendite beträgt nun rund 2,85 %.