eine spannende Woche liegt hinter uns. Wie erwartet haben die amerikanischen und europäischen Währungshüter erneut an der Zinsschraube gedreht. Doch die Marktteilnehmer zeigen sich derzeit unbeeindruckt und treiben die Kurse weiter nach oben.
Besonders bullish präsentieren sich die Anleger von zinssensitiven Technologiewerten. Der Nasdaq 100 legte im Wochenvergleich knapp 2 % zu. Offensichtlich gehen die Investoren in diesem Jahr nicht von weiteren Zinserhöhungen der Fed aus. Dafür sprechen auch die zuletzt guten Inflationsdaten aus den USA.
Und es gibt einen weiteren Grund für den Optimismus der Bullen. Viele Großkonzerne mit hoher Marktrelevanz – darunter solche Giganten wie Microsoft, Alphabet oder Meta – haben ihre Ergebnisse zum vergangenen Geschäftsquartal veröffentlicht. Und die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen. Die negativen Überraschungen blieben uns weitgehend erspart, stattdessen glänzten einige Unternehmen sogar mit Prognoseanhebungen (später mehr dazu).
Texas Instruments schlägt die Erwartungen
Auch unser Chip-Riese Texas Instruments (TI) legte in der vergangenen Woche sein Zahlenwerk vor. Und ich habe Ihnen nicht zu viel versprochen: Das Unternehmen übertraf sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz die Erwartungen der Wall Street.
Dass die Chip-Branche aktuell unter der schwächeren Nachfrage leidet, wissen Sie bereits. Daher gingen auch die Einnahmen der Texaner im Vorjahresvergleich um 13 % auf 4,5 Mrd. USD zurück. Viel wichtiger war daher der Vergleich zum Vorquartal – und hier ist eine klare positive Dynamik festzustellen. TI erlöste 3 % mehr als noch in Q1 2023.
Dass die Aktie trotz der soliden Zahlen noch nicht über die wichtige 185-Dollar-Marke ausgebrochen ist, liegt wohl an der etwas gedämpften Prognose des Konzerns. Aufgrund der andauernden Konjunkturflaute sollen die Umsätze auch im nächsten Quartal um 13 % zurückgehen.
An dieser Stelle muss ich jedoch anmerken, dass das Management von TI für seine konservativen Prognosen bekannt ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Halbleiterkonzern auch in Q3 positiv überraschen wird, halte ich für sehr hoch.
Zuversichtlich stimmen mich auch die aktuellen Erhebungen von Marktforschern. So gehen die Experten von Statista davon aus, dass die analoge Halbleiterbranche bereits 2024 wieder deutlich um 7 % beim Volumen zulegen wird. Bis 2027 wird sogar ein Wachstum von über 8 % in Aussicht gestellt.
Als Marktführer wird TI von dieser Entwicklung am meisten profitieren. Daher mache ich mir um die Zukunft des Konzerns überhaupt keine Sorgen und prognostiziere Ihnen, dass TI bereits ab 2024 wieder zweistellig wachsen wird. Auch dank der Sonderkonjunktur durch den weltweiten KI-Boom.
Für die Papiere von Texas Instruments bleibe ich daher unverändert bullish. Sie können sich die Stücke jederzeit ins Depot legen, sofern Sie noch nicht investiert sind.
Chartkommentar: Chartkommentar: Der hartnäckige Seitwärtstrend bei der Aktie von Texas Instruments setzt sich auch nach den Q1-Zahlen fort. Gelingt der Ausbruch über das bisherige Jahreshoch bei rund 186 USD, dann werden neue Käufer in den Markt kommen und die Aktie in den Bereich der 200-Dollar-Marke treiben.
NextEra-Aktie verkauft
Die NextEra-Aktie wurde erwartungsgemäß zu einem Kurs von 64,50 EUR ausgebucht. Ich werde mich zeitnah um eine gute Alternative bemühen, damit Sie die erlittenen Verluste rasch aufholen können. Zuvor möchte ich jedoch den schwierigen Börsenmonat August abwarten. Kurzfristig sind die Märkte etwas überhitzt, sodass ich eine kleine Abkühlung in den nächsten Wochen für wahrscheinlich halte.
WisdomTree AI ETF: Die Rally setzt sich fort
Richtig stark entwickelt sich unser KI-ETF. Sie können sich seit unserer Empfehlung im April über eine Rendite von satten 22 % freuen. Die Rally wird durch die starken Quartalszahlen der Index-Mitglieder befeuert.
Besonders angetan bin ich von den Ergebnissen des Index-Schwergewichts ServiceNow. Der Workflowmanagement-Marktführer steigerte in Q2 seine Abo-Einnahmen um hervorragende 25 % auf 2,1 Mrd. USD und hob zugleich seine Jahresprognose an. „Wir befinden uns in einer mächtigen neuen ‚KI-Welt‘, in der der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. ServiceNow verzeichnet mit den generativen KI-Lösungen, die wir auf den Markt bringen, bereits erhebliche eigene Produktivitätssteigerungen, die bahnbrechende Innovationen für unsere Kunden schnell beschleunigen werden“, so CEO Bill McDermott.
Mit Alphabet und Microsoft haben 2 weitere KI-Giganten aus dem ETF auf ganzer Linie überzeugt. Beide Unternehmen haben in nahezu jeder Sparte zugelegt und äußerten sich sehr optimistisch bezüglich ihres KI-Portfolios.
Besonders gut kommen die Sprachmodelle GPT (Microsoft) und Bard (Google) bei den Kunden an. Microsoft bietet bereits Abo-Dienste im Kontext des KI-Chatbots an und Alphabet ist kurz davor, ein KI-basiertes Tool auf den Markt zu bringen, das eigenständig Nachrichtentexte verfassen kann. Darauf lässt sich aufbauen.