Auch nach der Herbstkorrektur beschäftigt vor allem ein Thema die Gemüter der Anleger: steigende Renditen am Rentenmarkt. Dennoch zeigten sich die zinssensitiven Technologieaktien in den vergangenen Tagen relativ stabil, während ausgerechnet die defensiven Konsumgütertitel deutlich einbüßten. Darunter auch solche ikonischen Dividendenaktien wie Coca-Cola, PepsiCo, Kraft Heinz, Mondelez und viele weitere. Doch was ist passiert?

Die Medien haben für diesen Abverkauf mehrere Gründe ausgemacht, darunter eine pessimistische Branchenstudie von Goldman Sachs und eine Mitteilung von Walmart. Der größte amerikanische Einzelhändler sprach davon, dass Kunden, die bestimmte Diabetes-Medikamente wie Ozempic einnehmen, nun weniger zuckerhaltige Lebensmittel kaufen würden.

Ich halte die Ankündigung von Walmart für den Auslöser dieses Abverkaufs, aber nicht für die eigentliche Ursache. Meiner Ansicht nach ist der gesamte Sektor schlicht dem Portfolio-Rebalancing von institutionellen Anlegern zum Opfer gefallen, welche die vermeintlichen „Inflationsprofiteure“ nun in Anleihen umgeschichtet haben. Diese Verhaltensweise ist typisch für die großen Akteure an der Wall Street und sollte langfristige Anleger nicht weiter beunruhigen.

Global Dividend 100 ETF: Hohe Rendite, wenig Risiko

Um von den günstigeren Bewertungen risikoarm zu profitieren, eignet sich unser Global Dividend 100 ETF. Der Titel ist sehr breit diversifiziert und besteht zu einem Zehntel aus Konsumgüteraktien.

Ein Viertel der ETF-Werte entstammt dem Finanzdienstleistungsbereich – also einem Sektor, dem das stabil hohe Zinsniveau in den Industrieländern zugutekommt. Energie- und Versorgeraktien, die als antizyklisch gelten, sind ebenfalls stark gewichtet und machen zusammen weitere 25 % des ETF-Vermögens aus.

Dabei ist auch die Ausschüttungsrendite mit 6 % pro Jahr – in diesem Umfeld mit hohen Anleiherenditen – sehr konkurrenzfähig. Zeitgleich bestehen hier gute Aussichten auf Kursgewinne.  Ich bestätige meine Kaufempfehlung für den Global Dividend 100 ETF, sofern Sie noch nicht investiert sind. 

Empfehlung: kaufen bis 26,50 EUR

Börsenplatz: Xetra

WKN: A0F5UH/ ISIN: DE000A0F5UH1 

Der ETF befindet sich im Bereich einer wichtigen Unterstützungszone knapp oberhalb von 25,50 EUR. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit eines dynamischen Rebounds in den Bereich der 30-Euro-Marke.

Wir holen uns die Rendite am Anleihemarkt

Damit Ihr Portfolio ein ausgewogenes Chance-Risiko-Verhältnis besitzt, habe ich bereits im Herbst letzten Jahres die American-Express-Anleihe empfohlen. Mittlerweile rentiert das Papier mit 6 % pro Jahr. Wenn Sie die Anleihe jetzt kaufen, werden Sie bis 3. November 2026 (letztes Kupondatum) satte 6 % pro Jahr erhalten – nahezu risikofrei.

American Express zeichnet sich durch eine hohe finanzielle Stabilität und eine gesunde Bilanz aus. Die Bargeldreserven des Unternehmens beliefen sich zuletzt auf rund 43 Mrd. USD, das entspricht in etwa einem Fünftel der Bilanzsumme. Darüber hinaus glänzt der US-Konzern durch eine Eigenkapitalrendite von 29 % und eine Cashflow-Marge von 24 %. Die renommierte Ratingagentur Fitch stuft die langfristige Kreditwürdigkeit von American Express mit der drittbesten Note A ein. Die kurzfristige Kreditwürdigkeit des Finanzdienstleisters wird von Fitch sogar mit der zweitbesten Note F1 bewertet. Hier kann für Sie als Anleihekäufer wirklich nichts anbrennen.

Ich muss Sie jedoch darauf hinweisen, dass diese Anleihe sich aktuell nicht für kurzfristige Spekulationen auf steigende Kurse eignet. Angesichts der restriktiven Zinspolitik der Fed schließe ich nicht aus, dass die Renditen am Rentenmarkt kurzfristig steigen und die Kurse weiter sinken werden. Ähnlich dürfte auch unsere Anleihe reagieren. In diesem Fall müssten Sie bis zum Laufzeitende warten, um sich die volle Rendite zu holen. Ich gehe jedoch davon aus, dass die Zinsen in den USA nicht mehr wesentlich über das aktuelle Niveau klettern werden, sodass das Risiko von temporären Buchverlusten sich in Grenzen hält. Ich bekräftige meine Kaufempfehlung für die American-Express-Anleihe.

Empfehlung: kaufen bis 89,00 %

Börsenplatz: Frankfurt

WKN: A3KYLX / ISIN: US025816CM94

IBM startet ins Depot

In den vergangenen Tagen ist IBM zu Kursen von 135,90 EUR in unser Dividenden-Depot gestartet. Trotz der Herbstkorrektur halten sich die Kursverluste des Technologietitels in Grenzen, dank der fairen Bewertung und des starken KI-Portfolios.

Laut eigenen Angaben kommt das neue Angebot rund um die KI-Plattform Watsonx sehr gut bei den Kunden an. Im Gegensatz zu früheren KI-Anwendungen von IBM sind die auf Watsonx basierenden Grundmodelle in der Lage, mithilfe der generativen KI und des maschinellen Lernens sich selbst laufend zu verbessern. Die Anwender ersparen sich einen enormen Programmieraufwand. Das macht die Implementierung von KI erheblich skalierbarer und erschwinglicher.

Dieser Meinung sind auch die Kollegen von der Bank of America (BofA), die ihr Kursziel für den Titel auf 160 USD angehoben haben. KI werde sich zunächst auf das Beratungsgeschäft von IBM auswirken und 2024 eine Umsatzsteigerung von 1 Mrd. USD sowie 2025 von 2 Mrd. USD erzielen, so die Prognose der Analysten.

Aus charttechnischer Sicht ist nun wichtig, dass der Support bei rund 140 USD hält und die Bullen zeitnah das bisherige Jahreshoch bei rund 152 USD ansteuern. Eine wichtige Rolle spielen dabei die anstehenden Quartalszahlen, die für den 18. Oktober geplant sind. Einen Ausblick auf die Zahlen werden wir nächste Woche werfen.

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für IBM, sofern Sie noch nicht investiert sind.

Empfehlung: kaufen bis 135,90 EUR

Börsenplatz: Tradegate

WKN: 851399 / ISIN: US4592001014