Jahresendendrally dank Fed-Chef Powell – IBM mit neuem Superchip

Die Bullen haben sich in der vergangenen Woche eindrucksvoll zurückgemeldet. Alle großen amerikanischen und europäischen Indizes legten deutlich zu. Der Dax stieg auf Wochensicht um rund 2 %, während der S&P 500 sogar 4,7 % höher notiert. Die Anleger reagierten damit auf die neueste Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed).

Fed-Chef Powell verlängerte die Zinspause und beließ den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 %. Damit verharrt der geldpolitische Schlüsselsatz bereits seit zwei Monaten auf dem gleichen Niveau. Zeitgleich signalisierte Powell, dass es bei einer weiteren Abkühlung der Wirtschaft keine weiteren Zinsanhebungen mehr geben wird. 

In September haben die Währungshüter der US-Notenbank noch eine weitere Erhöhung um einen Viertelprozentpunkt für dieses Jahr ins Auge gefasst. Nun soll es also beim aktuellen Zinssatz bleiben. Dies kommt natürlich auch unserem Dividenden-Depot zugute.

 

IBM: Superchip beflügelt KI-Fantasie

Die Aktie von IBM hat auf Wochensicht über 2 % zugelegt und befindet sich auf dem besten Weg, das bisherige 52-Wochen-Hoch zu überwinden. Damit honorieren die Investoren die jüngsten Entwicklungen rund um das KI-Angebot des Unternehmens.

Ich habe Ihnen bereits im Rahmen der vorigen Ausgaben über die innovative KI-Plattform von IBM, Watsonx, berichtet. Heute möchte ich Ihnen den neuen Superchip des US-Konzerns vorstellen. Besser gesagt, handelt es sich dabei um einen Halbleiterprototypen, der das Potenzial besitzt, alle bisherigen KI-Chips in den Schatten zu stellen.

Generative KI-Anwendungen verbrauchen viel Energie. Beispielsweise verursacht der intelligente Chatbot von OpenAI, ChatGPT, Kosten von bis zu 700.000 USD pro Tag. Der neue Super-Chip von IBM soll nicht nur leistungsfähiger, sondern auch um den Faktor 14 energieeffizienter sein als der aktuell leistungsfähigste KI-Chip von Nvidia. Theoretische Projektionen gehen sogar von bis zu 100-mal höherer Energieeffizienz aus.

Interessant: Im Gegensatz zu den heutigen KI-Chips, die allesamt digitaler Natur sind, basiert der Superchip von IBM auf analoger Architektur. Gelingt es IBM, diesen Prozessor auf dem Massenmarkt zu etablieren, dann würde es für einen Durchbruch auf dem KI-Markt sorgen.

Ich bin zuversichtlich, dass IBM dies gelingt, und bekräftige meine Kaufempfehlung für die Aktie (kaufen bis 135,90 EUR).

Empfehlung: kaufen bis 135,90 EUR

Börsenplatz: Tradegate

WKN: 852654 / ISIN: US8825081040

Chartkommentar: Gelingt es den IBM-Bullen, den zähen Widerstand bei rund 150 USD zu überwinden, dann wird der mittelfristige Aufwärtstrend wieder an Dynamik gewinnen. Nächstes Ziel für die Bullen wäre dann bei 160 USD.

 

Allianz: Ausblick auf die Quartalszahlen

Als nächster Konzern aus unserem Dividenden-Depot wird die Allianz ihre Quartalszahlen präsentieren. Die Analysten rechnen im dritten Quartal mit einem operativen Gewinn von 3,2 Mrd. EUR, das sind knapp 300 Mio. EUR weniger als noch im vergangenen Jahr.

Ein Grund für die konservativen Prognosen dürften die Belastungen durch Wetterereignisse – etwa in Italien – sein, die zu höheren Ausgaben in der Sparte Schaden- und Unfallversicherung geführt haben. Daher ist in Q3 auch von einem leichten Anstieg der Schaden-Kosten-Quote auszugehen.

In der Sparte Asset Management soll sich der operative Gewinn auf 740 Mio. EUR belaufen, was rund 50 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert liegt. An dieser Stelle dämpft die andauernde Zurückhaltung der Großinvestoren, die angesichts des herausfordernden Marktumfelds weiterhin vorsichtig agieren.

Entscheidend für die Kursreaktion wird die Prognose des Unternehmens sein. Für das laufende Geschäftsjahr stellte Allianz bisher ein operatives Ergebnis von 14,2 Mrd. EUR in Aussicht.

Sehr gespannt bin ich auf die Aussagen des Allianz-Managements bezüglich seiner Positionierung im aktuellen Zinsumfeld. Ich gehe davon aus, dass die Renditen am Anleihemarkt wieder zu fallen beginnen. Deswegen macht es für den Münchner Versicherer Sinn, nun auf langfristige Anleihen mit hohen Zinssätzen zu setzen, um sich die höheren Renditen für einen längeren Zeitraum zu sichern. Das hilft, die künftigen Zinssenkungen abzufedern.

Die Allianz-Aktie läuft bereits seit Januar seitwärts. Eine positive Überraschung bei den anstehenden Zahlen könnte den „Dornröschenschlaf“ der Aktie beenden und ihr zum Ausbruch auf ein neues 52-Wochen-Hoch verhelfen.

Davon gehe ich fest aus und bestätige meine Kaufempfehlung für die Allianz-Papiere (billigst kaufen). 

Empfehlung: kaufen (billigst)

Börsenplatz: Xetra

WKN: 840400 / ISIN: DE0008404005